Der Tennissport in Roßleben

Die Anfänge

Die Anfänge des Tennissports in Roßleben gehen bis ins Jahr 1907 zurück. Im Jahresbericht der Klosterschule aus dem Schuljahr 1913/14 ist der Bau der Tennisanlage (1907 bis 1909) belegt. In den 20er Jahren wird in den "Roßlebener Nachrichten" von den Aktivitäten einer "Tennisgemeinde" berichtet. Sie zählte 1927 bereits 65 Mitglieder. In den nächsten Jahrzehnten hielten sich unsere Chronisten mit Informationen über das Tennisleben sehr zurück. Nach dem Zweiten Weltkrieg verwaiste auch die Tennisanlage im Park der Klosterschule. Die Umzäunung wurde Raub der Korrosion und die Natur holte sich langsam aber stetig die Plätze zurück.

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Der Neubeginn

In den Anfängen der DDR blieb die Förderung von Körperkultur und Sport zunächst auf massenwirksamen Sportarten wie Fußball, Handball und einige Leichtathletikdisziplinen beschränkt. Viele andere Sportarten wie Rudern, Boxen, Ringen, Skispringen und auch Tennis führten ein Schattendasein und entwickelten sich zunächst punktuell auf der Basis über den Krieg geretteter Ausrüstungen, Anlagen und vieler ehrenamtlich wirkender Sportler. Tennis wurde vor allem in den größeren Städten mit Hochschulen und Universitäten sowie Orten mit großen erhalten gebliebenen Tennisanlagen gespielt. Noch Anfang der 60er Jahre gelang es einigen jungen Ingenieuren des damals aufstrebenden Kaliwerkes in Roßleben nicht, die verwilderte Tennisanlage im Park der Klosterschule wieder herzurichten. Tennis galt zu dieser Zeit als elitär und war bei vielen gesellschaftlichen Funktionären verpönt. Das änderte sich erst, als durch das westdeutsche Fernsehen die Übertragungen der Aufsehen erregenden Siege des Tennis- Stars Boris Becker einen richtigen Tennisboom in der DDR auslösten.

Ende der 70er Jahre wurden durch den unermüdlichen Einsatz des Fabrikdirektors und BSG- (Betriebssportgemeinschaft)- Leiters Dr. Helmut Winkler, die Tennisplätze in der Klosterschule in Ordnung gebracht und eine Sektion Tennis gegründet. Nach ersten Freundschaftsspielen gegen Sportfreunde aus Sangerhausen, Sondershausen und anderen Ortschaften, wurde 1978 der Punktspielbetrieb durch die Sportfreunde Dr. Helmut Winkler, Mathias Winkler, Dr. Christian Träger, Rudi Schneider, Dr. Eifart, Lothar Lässing, Rudi Fischer und Hans- Georg Ackermann aufgenommen. Da alle Sportfreunde voll im Berufsleben standen, war es nicht so einfach, die vorgeschriebenen sechs Spieler für die Wettkämpfe zusammen zu bekommen. Die gegnerischen Mannschaften der damaligen Staffel kamen aus Erfurt, Naumburg, Leuna, Weißenfels, Zeitz und Weimar.

Umwandlung in den Tennisclub Klosterschule Roßleben e.V.

Nach dem Zerfall des SV Kali Roßleben und der Auflösung der Betriebssportgemeinschaft (BSG) "Aktivist" im Zusammenhang mit dem "Aus" für den Kali- Standort Roßleben,  wurde im Jahr 1992 der Tennisclub Klosterschule Roßleben e.V. gegründet. Der Verein wurde Mitglied im Landesverband Thüringen. Bei den Sichtungsturnieren des Verbandes brachte es Alexandra Biolik bis in die Thüringenauswahl und spielte für die Auswahl zweimal in Essen. Weitere Sieger bei den Sichtungsturnieren waren Mark Hüfner, Dustin Nöltge, Philip Jung , Sabrina Träger und Madlen Gröbner.

Ab dem Jahr 1977 war Herr Lothar Lässing maßgeblich für die Entwicklung des Tennissports in Roßleben verantwortlich, zunächst als Sektionsleiter in der damaligen BSG "Aktivist", später lange Jahre als Vereinsvorsitzender. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass der TC Klosterschule Roßleben heute eine moderne Anlage mit mittlerweile 3 Kunstrasenplätzen besitzt.

Gründung des Tennis- Kindergartens "Gänseblümchen"

Nach wie vor steht die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen im Vordergrund. Wer nicht für Nachwuchs sorgt, gibt sich selbst auf. Deshalb wurde 1997 mit dem AWO- Kindergarten in Roßleben die Gründung eines Tennis- Kindergartens vereinbart. An der Gründungsveranstaltung nahm unter anderen auch der Landestrainer Herr Bernd Tonnecker teil. Die Kooperation mit dem Kindergarten ist bis heute aktiv und unsere Jugendtrainerin Frau Manuela Knabe leistet hier eine hervorragende Arbeit.